Dienstag, 17. August 2010
 
Ein Buch, 29 Vorträge und einige Hunderttausend Euro: Die Nebeneinkünfte des Peer Steinbrück
www.abgeordnetenwatch.de 17.08.2010

In Mannheim waren sie stolz auf ihren Gastredner. „Peer Steinbrück tritt nicht überall auf“, bemerkte die Stadtmarketing Mannheim GmbH in einer Werbebroschüre (pdf) – was in etwa heißen sollte: Der ehemalige Finanzminister weiß Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Insofern war der 23. April 2010 kein guter Tag für den Deutschen Bundestag. Denn Peer Steinbrück, der seit der Bundestagswahl im September 2009 nur noch ein ganz normaler Abgeordneter ist, entschied sich an diesem Tag gegen seine Anwesenheit im Berliner Reichstag, wo der Wirtschaftsminister eine Regierungserklärung vortrug und anschließend über Wachstum, Arbeitsplätze und Mindestlöhne debattiert wurde. Statt dessen bevorzugte er einen privaten Auftritt vor Gästen eines großen Beratungsunternehmens bei der „Leitmesse für Finanzprofis“ im Mannheimer Rosengarten. Wegen seines dortigen Gastvortrags (pdf) hatte sich Steinbrück zuvor zwar beim Bundestagspräsidenten von der Parlamentssitzung abgemeldet (pdf), 50 Euro von der steuerfreien Kostenpauschale werden ihm wegen seines Fehlens aber trotzdem abgezogen. Er wird’s verschmerzen können: Für einen einzigen Vortrag erhält der Finanzminister a.D. in der Regel ein Honorar von mindestens 7.000 Euro.

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.

Das soll mal ein Arbeitnehmer in einem Wirtschaftsunternehmen versuchen:

"Lieber Chef, ich stelle einen Antrag auf Arbeitsbefreiung am xx.xx., weil ich an diesem Tag anderswo mehr verdienen kann."

Diesem Wunsch würden wahrscheinlich viele Arbeitgeber entsprechen, und zwar dauerhaft ohne Gehaltsfortzahlung, nämlich durch Kündigung. Doch wenn der Arbeitgeber "das Volk" ist, gelten offenbar andere Maßstäbe.

Wähler, erinnert Euch!

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