Mittwoch, 9. Oktober 2013
 
"Meine Mama, meine Mama, geh nicht weg"
Seit dem 1. August gibt es den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren. Experten sehen die Qualität der Betreuung in Gefahr und Eltern leiden mit ihren Kindern.
DIE WELT 07.10.2013
Katja Sponholz

Ein "Bauchgefühl", das auch Experten bestätigen – wie Petra Adler-Corman, analytische Kinder- und Jugendlichentherapeutin aus Düsseldorf, die sich auch wissenschaftlich mit dem Thema Säuglings- und Kleinkindbeobachtung beschäftigt. "Auf uns kommt eine emotional verarmte Gesellschaft zu", befürchtet sie.

Psychische Sicherheit entstehe vor allem in den ersten zwei bis drei Lebensjahren durch den kontinuierlichen Austausch mit den Primärbezugspersonen – meist der Mutter. "Hier wird ein psychisches Depot angelegt, das für alle späteren Krisen rüstet", sagt sie. "Kinder, die protestieren, haben noch ausreichend gesunde Anteile und die Hoffnung, dass sie gehört und gesehen werden. Es wäre fatal, wenn die intuitive Reaktion darauf als zu sensibel (Kinder) oder zu hysterisch (Mütter) interpretiert würde."

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