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Donnerstag, 4. Juni 2009
 
Sorgerecht: Entsorgte Väter
Wir sind immer schnell dabei, Männer zu kritisieren, die sich nach einer Scheidung nicht um ihre Kinder kümmern. Aber offen gesagt machen manchmal auch Mütter gar keine gute Figur beim Streit ums Sorgerecht und Kind.
BRIGITTE 13/09
Silke Pfersdorf

Im Jahr 2007 wurden in Deutschland über 187.000 Ehen geschieden, die Zahl der Trennungen wird deutlich höher geschätzt, rund 50.000 Kinder leiden darunter, dass sich ihre Eltern über die Umgangs- und Besuchsregelungen streiten. Bei einer Scheidung wird das Sorgerecht gewöhnlich auf beide Eltern verteilt, trotzdem sitzen Mütter bei der Frage, wie oft und wann der Vater sein Kind sehen darf, schon deshalb am längeren Hebel, weil in 80 Prozent der Fälle die Kinder in ihrem Haushalt leben. Unverheiratete Mütter können wählen, ob sie sich mit dem Vater ihres Kindes die Sorge teilen wollen. Viele wollen nicht, schon um nicht über die Beziehung hinaus mit dem Ex verbunden zu sein: Rund 54 Prozent der Mütter in Deutschland haben deshalb das alleinige Sorgerecht für ihre nicht ehelichen Kinder.
Umgekehrt sieht es anders aus: Bevor ein Vater das alleinige Sorgerecht bekommt, wandert das Kind eher ins Heim - statistisch gesehen.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier.

Nun schreibt auch eine große Frauenzeitschrift über das Thema "Elternteil-Entfremdung". Dass die Autorin eine Frau ist, vermag kaum noch zu erstaunen. Immer häufiger prangern verantwortungsbewusste Frauen die Praktiken einiger Eltern(teile) an, die glauben, ihre Rache an ihrem Ex-Partner auf dem Rücken ihrer Kinder austragen zu müssen.

Verantwortungsbewusst deshalb, weil inzwischen verlässliche Daten darüber vorliegen, was diese Elternteil-Entfremdung bei den Kindern bewirkt. Und das nicht nur im Kindesalter: Viele von ihnen werden auch als Erwachsene noch unter Depressionen und Folgeerscheinungen leiden. Für manche von ihnen beginnt dann die Suche nach einem Vater oder einer Mutter, die sie in ihrer Kindheit nie gekannt haben. Doch leider ist in etwa 50 % der Fälle die Entfremdung dann so weit zementiert, dass sie keine Beziehung mehr zueinander aufbauen können. Die Therapeuten dieses Landes werden noch viele Jahre lang Arbeit haben.

Ein Dank an Frau Pfersdorf dafür, dass sie dieses Thema einem Leserinnenkreis zugänglich gemacht hat, der bisher nur selten oder gar nicht damit konfrontiert wurde.

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