Sonntag, 28. Oktober 2007
 
Buchvorstellung: Am Rand der Gesellschaft - Kinderarmut in Deutschland
ZEIT online, 13.09.2007

Keine warme Mahlzeit, Verwahrlosung, häusliche Gewalt: Der Gründer des Projektes "Arche" wirft in seinem Buch "Deutschlands vergessene Kinder" einen ungeschönten Blick darauf, was Existenznot in Familien anrichten kann. In Berlin lebt bereits jedes dritte Kind auf Sozialhilfeniveau.

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Samstag, 27. Oktober 2007
 
Kinder wollen keine Krippen
Weltwoche 40/07
Daniela Niederberger

Landauf, landab werden Loblieder auf Kinderkrippen gesungen. Zu Recht? Psychiater melden Zweifel an der Fremdbetreuung an. In den ersten drei Lebensjahren seien Kleinkinder unbedingt auf ihre Mütter angewiesen.

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… Mutter sein dagegen sehr
Der Krieg der Frauen um den richtigen Lebensentwurf kann gnadenlos sein. Die Bedürfnisse der Kinder sind dabei aus dem Blickfeld geraten.
WELT Online 20.09.2007
Christine Brinck

Es sind selten Männer, die Mütter beschimpfen oder madig machen. Frauen hingegen können gnadenlos urteilen: Frauen, die sich dramatisch als Rabenmütter outen und andere, die sich ebenso dramatisch als stillende Vollmütter darstellen, haben ihren Teil zur Zementierung dieser schlichten Verkürzung eines modernen Problems beigetragen. Auch wenn fortschrittliche Geister in der Familie gern den Hort sämtlichen Elends sehen und uns die Aufzucht des Nachwuchses im außerfamiliären Rahmen schmackhaft machen wollen, die Statistik ist nicht auf ihrer Seite.

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Samstag, 20. Oktober 2007
 
TV-Tipp: Eine Familie und ihre Helfer vom Amt
HessenReporter
hrfernsehen 01.11.2007 - 22:15

Das Jugendamt Bad Homburg hat ein Auge auf die Hartz 4-Familie geworfen und ein großes Hilfsprogramm aufgelegt: Eine Entrümplungsfirma mistet auf Amtskosten die Wohnung aus, streicht Wände und Türen neu und besorgt ordentliche Möbel. Die Kinder bekommen einen Platz im Ganztagskindergarten mit zusätzlicher Förderung, denn sie sind in ihrer Entwicklung zurück geblieben. Ihr Schicksal ist der Anlass für die Amtshilfe, denn wenn jetzt den Kindern nicht geholfen wird, werden sie als junge Erwachsene überhaupt keine Chance mehr haben, auf eigenen Füßen stehen zu können. Und das will das Amt unbedingt vermeiden.

Lesen Sie die vollständige Ankündigung hier.
Über die Familie wurde bereits in der Reihe "ARD-exklusiv" berichtet. Lesen Sie dazu die TV-Kritik.

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Montag, 15. Oktober 2007
 
Gewaltenteilung oder: die gute Gewalt
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Webseite. Das ist heut nichts außergewöhnliches mehr. Auf dieser Seite betreibt sie auch eine Rubrik "Für Kinder". Die ist sehr stark von der "Sendung mit der Maus" inspiriert. Das wäre ja nichts Schlechtes, nur sollte das, was dort steht, entweder wahr oder eben als Märchen gekennzeichnet sein. Auszug:

"Diese Trennung der Aufgaben hat gute Gründe: Die Polizei glaubt, einen Täter gefasst zu haben. Sie hat also einen Anlass, ihn für schuldig zu halten. Dieser Anlass muss aber geprüft werden. Und das darf man nicht der Polizei selbst überlassen, die vielleicht schon von der Schuld überzeugt ist.
Die Schuld muss also ein Gericht feststellen. Die Gerichte sind unabhängig. Das heißt, niemand darf dem Gericht in seine Arbeit hineinreden oder gar Befehle geben."

Soweit Frau Merkels Seite. Das Problem ist: Das ist ein Märchen, wird aber als Wahrheit hingestellt. Wo Jugendämter nach Belieben Gerichtsbeschlüsse missachten können, wo sie einen missliebigen Amtsrichter durch seinen Direktor so lange unter Druck setzen können, bis er seine Beschlüsse ändert; und wo selbst das Bundesverfassunsgericht nicht gegen diese eklatanten Grundrechtsverletzungen einschreitet, da ist es mit der Gewaltenteilung nicht gut bestellt. Und da die Gewaltenteilung angeblich das Fundament unserer Demokratie ist, wackelt das ganze Gebäude.
Deutschland ist mit stetig wachsender Geschwindigkeit dabei, sich aus dem Kreis der Rechtsstaaten zu entfernen. Wenn wir heute noch kein EU-Mitglied wären, hätten wir wohl große Schwierigkeiten, dort aufgenommen zu werden. Dazu reicht es nicht aus, von sich zu behaupten, dass man Demokrat ist. Wie sagte Erich Kästner?
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

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Von der Leyen zieht Vorschlag zurück
Die Familienministerin hat ihren Plan, Jugendliche als Testkäufer gegen den illegalen Verkauf von Alkohol und Gewaltvideos einzusetzen, zurückgezogen. Doch der Lockvogel-Einsatz ist längst Praxis.
taz 15.10.2007
taz/dpa

Die Ideee sorgte bloß kurz für Aufregung. Jetzt zieht Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ihren Gesetzentwurf zum Einsatz jugendlicher Testkäufer gegen den illegalen Verkauf von Alkohol, Zigaretten und Gewaltvideos zurück. Zumindest vorläufig: Sie will den umstrittenen Entwurf zwar doch nicht wie angekündigt am Mittwoch ins Kabinett einbringen - ihn aber weiter diskutieren.

Das war also im wahrsten Sinne des Wortes eine "Schnaps-Idee".

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Samstag, 13. Oktober 2007
 
1. Hessischer Männertag in Wiesbaden
Gibt es doch noch Hoffnung auf Gleichbehandlung? Kommen nach all den speziellen Frauenveranstaltungen auch die Männer in den Genuss eines "eigenen" Tages?
Weit gefehlt! Hinter dem 1. hessischen Männertag verbirgt sich etwas ganz Anderes:


Sorgloser Umgang mit Gesundheit
Main-Rheiner 11.10.2007
Anja Baumgart-Pietsch

Dr. von Kellenbach möchte diesen Tag zu einer regelmäßigen Einrichtung werden lassen, wie es die österreichischen Kollegen zum Beispiel schon seit dem Jahre 2000 tun. Denn in punkto Prävention und Gesundheitsbildung haben die Männer noch einigen Nachholbedarf, wie der Arzt sagte. Nur 16 Prozent der Männer gegenüber fast 50 Prozent der Frauen nähmen die Vorsorgeuntersuchungen wahr. Dabei geht es nicht nur um die urologischen Männerkrankheiten, obwohl natürlich auch diesem Komplex breiter Raum gewidmet wurde. Auch die anderen Organe können erkranken, so hielten auch Kardiologen und Gastroenterologen Vorträge über den "herzkranken Mann" oder den "gewichtigen" Mann.

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Sonntag, 7. Oktober 2007
 
Der Hungertod heißt Hartz IV
Ein psychisch kranker Hartz IV-Empfänger ist in Speyer verhungert. Er hatte nicht auf die Behördenbriefe reagiert und so den erbarmungslosen Mechanismus bis zur Leistungsstreichung in Gang gesetzt. Bitter: Mit Sozialhilfe hätte er wohl überlebt.
STERN.de 19.04.2007
Rudolf Sturmberger

Man kann es sehr hart ausdrücken: Das Gesetz, das als Hartz-IV bekannt ist, trägt nicht nur den Namen eines rechtskräftig verurteilen Straftäters, sondern kann auch zum Tode führen. Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen, lautet die Quintessenz dieser von der Schröder-Regierung eingeführten sozialpolitischen Umbau-Maßnahme. In Speyer konnte Hartz-IV auf grausige Weise seine finale Logik beweisen: Ein 20jähriger Arbeitsloser wurde am Sonntag, 15. April, verhungert in der Wohnung seiner Mutter aufgefunden. Die 48-jährige Frau selbst wurde mit Mangelerscheinungen in eine Klinik eingeliefert. Der stark abgemagerte arbeitslose Sohn hatte offensichtlich seit Monaten keine ausreichende Nahrung zu sich genommen, als Todesursache wurde Herz-Kreislaufversagen festgestellt. Beiden war von der zuständigen "Gesellschaft für Arbeitsmarktintegration" (GfA) vor vier Monaten das Arbeitslosengeld II gestrichen worden. Die Mutter hatte angegeben, sie hätten nicht mehr genug Geld gehabt, um Lebensmittel zu kaufen.

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Donnerstag, 4. Oktober 2007
 
Familienfreundlichkeit wichtiger Standortfaktor
Deutscher Städte- und Gemeindebund 04.10.2007

Die Achtung und Förderung der Kinder und Familien muss nach Auffassung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) zum zentralen Leitbild der Politik in Bund, Ländern und Kommunen werden. Der Familienatlas 2007 belegt, dass die Kommunen ihren Beitrag zu einer erfolgreichen Familienpolitik bereits in vielfältiger Form leisten.

Lesen Sie die vollständige Meldung hier.

Wie auf Bestellung wurde heute die 2007er Ausgabe des Familienatlanten vorgestellt - passend zu den aktuellen Meldungen.

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Samstag, 29. September 2007
 
Keine Zeit zum Spielen
Die meisten Kinder in Deutschland sind zufrieden mit ihren Lebensbedingungen – ein Viertel klagt aber häufig über Kopfschmerzen, Bauchweh und ein allgemeines Unwohlsein.
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Der Tagesspiegel 27. 09. 2007
Katja Görg

Die Gründe für das Unwohlsein liegen in den vielfachen Belastungen. Das Kinderbarometer ergab, dass jedes zweite Kind im Alter zwischen neun und 14 Jahren Stress in der Schule erlebt. Seit der Einführung des achtstufigen Gymnasiums sind die Stundenpläne der Kinder oft bis zum Rand gefüllt. Diese Mehrfachbelastung spiegelt sich auch in den Antworten der Kinder, wenn sie nach ihren Rechten gefragt werden. So sehen 20 Prozent der Kinder ihr Recht auf Erholung und Spielen verletzt. Noch mehr stört Kinder allerdings, wenn ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und ihre Intimsphäre verletzt wird. Und das passiert ihrer Einschätzung nach sehr häufig.

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Woher das Wohl kommt? Mit Sicherheit auch daran, dass man aus Kindern Manager macht.

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