Samstag, 29. September 2007
 
Wie man aus Kindern Manager macht
Ein Schuljahr weniger
Frankfurter Allgemeine Zeitung 10. 09. 2007
Hannes Hintermeier

Wenn sie am Montag nach acht Schulstunden gegen sechzehn Uhr nach Hause kommen, landet der bleischwere Schulranzen dort, wo er hingehört: neben dem Schreibtisch. Denn dann geht es an die Hausaufgaben, und zwar in drei Hauptfächern. Darüber vergehen noch einmal zwei Stunden. Dann ist Feierband. Privater Musikunterricht, Fußballtraining, Schwimmbad - alles längst abgesagt oder gleich ganz gestrichen. So geht die Woche hin, dreimal am Nachmittag Unterricht, zweiunddreißig Wochenstunden. Die Rede ist von Elfjährigen, Sechstklässler an einem ganz normalen deutschen Gymnasium. Oder sagen wir: an einem ehemals normalen Gymnasium.

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.

Der Autor beschreibt nicht nur, er analysiert auch, und das gerät zu einer gnadenlosen Abrechung mit dem politischen System, das immer mehr auf die Abschaffung der klassischen Familienstrukturen abzielt:

"Das Jahr Lebenszeit, das Jahr Kindheit musste in Hessen - wie in den meisten anderen Bundesländern - als Symbolpreis bezahlt werden, um den Pisa-Schock mit Aktionismus zu dämpfen."

"Ausgerechnet der Familie traut man scheinbar nichts mehr zu; ausgerechnet der sozialen Organisationsform, der dieses Land gerade in der globalisierten Wirtschaft jede Menge mittelständische Weltmarktführer zu verdanken hat."

Das Ergebnis kann man dann hier nachlesen.

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