Mittwoch, 3. April 2013
 
„Wir brauchen Träume als Korrektiv zum Alltag“
Deutschland ist vollkommen erschöpft - und auch noch stolz darauf, sagt der Psychologe Stephan Grünewald. Ein Gespräch über durchgeplante Freizeit, eine nicht aufbegehrende Jugend, unseren Kontrollzwang – und mögliche Auswege.
Frankfurter Allgemeine Zeitung 02.04.2013
Stefan Locke

Allerdings leiden die Jugendlichen unter einer Welt, die in ihrer Multioptionalität unberechenbar geworden ist. Sie haben das Gefühl, dass ihre Welt zerrissen, brüchig, unsicher ist. Das fängt in den Familien an, wo jeder direkt oder indirekt alleinerziehende Mütter oder Patchwork-Verhältnisse kennt. Viele Eltern sind ständig auf der Flucht vor sich selbst.

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Dieses Gefühl der Bodenlosigkeit und heillosen Zerrissenheit führt dazu, dass sich Jugendliche heute nach nichts so sehr sehnen wie Sicherheit und Verlässlichkeit. Sie suchen händeringend nach Stabilisierungsmöglichkeiten in virtuellen Freundeskreisen und in Idyllen. Sie träumen vom Häuschen mit Garten, zwei Kindern und einem treuen Ehepartner. Peter Fox’ Lied vom „Haus am See“ ist ihre heimliche Hymne, weil es einen Zustand besingt, wo man nicht aufbrechen muss, sondern bereits angekommen ist.

Lesen Sie das vollständige Interview hier.

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