Samstag, 2. Februar 2008
 
Wir sind dann mal fort
Cicero Februar 2008
Wolfram Weimer

Alle vier Minuten verlässt ein Deutscher sein Land. An jedem Tag verliert Deutschland ein ganzes Dorf, womit die Zahl der Auswanderer Dimensionen erreicht wie seit 120 Jahren nicht mehr. Man muss kein Pessimist sein, um in der Massenflucht ein Misstrauensvotum gegen die Zukunftsfähigkeit des Landes zu erkennen.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier.

Ein Beitrag, der zu denken gibt. Allerdings hat sich der Verfasser leider auf den finanziellen Aspekt beschränkt. Tatsache ist, dass deutsche Familien vermehrt auch deshalb ins Ausland flüchten, um ihre Kinder behalten zu können. Inzwischen raten Rechtsanwälte ihren Mandanten in kritischen Situationen, sich aus dem Staube zu machen, bevor es zu spät ist. Das Ausland hat für die Praktiken der deutschen Jugendämter und der Familiengerichtsbarkeit nur noch Kopfschütteln übrig. Doch die zuständigen Mnisterien schweigen weiter.

Angesichts der steigenden Energiepreise gewinnt der Satz "Der Letzte macht das Licht aus" eine ganz neue Dimension.

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Freitag, 25. Januar 2008
 
''Stereotype Geschlechterbilder schaden''
Der Entwicklungsforscher Wassilios Fthenakis erklärt im Interview mit dem Tagesspiegel, warum Jungen von Mädchen abgehängt werden.
Der Tagesspiegel 25.01.2008
Anja Kühne und Tilmann Warnecke

Herr Fthenakis, Jungen gelten als das neue schwache Geschlecht: Sie schneiden schlechter als Mädchen in der Schule ab, haben niedrigere Bildungsabschlüsse und neigen zur Gewalt. Was läuft falsch?

Zunächst mal sind die Jungen biologisch gesehen tatsächlich das schwächere Geschlecht. Das macht auch Sinn: Frauen müssen die Strapazen der Geburt auf sich nehmen, sie müssen die Sicherung der Aufzucht gewährleisten und sie müssen auch biologisch so ausgestattet sein, dass sie für längere Zeit ihren Nachkommen erhalten bleiben. Die Männer haben dagegen – verkürzt gesagt – biologisch nur die Aufgabe, ihre Spermien zu verbreiten. Die Macht der Männer resultiert also nicht aus der Biologie, sondern aus den sozialen und strukturellen Bedingungen in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten. Jetzt, in der postmodernen Gesellschaft, scheinen Mädchen und Frauen Jungen und Männern überlegen zu sein. Wie man mit der Bewältigung von Informationen umgeht – da etwa sind Frauen bei weitem kompetenter als Männer.

Lesen Sie das vollständige Interview hier.

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Donnerstag, 17. Januar 2008
 
Die Herdprämie - Zu schade für den Sprachmülleimer
FAZ net 15.01.2008
Heike Göbel

Nach „Humankapital“ und „Hartz IV“ hat es also die „Herdprämie“ zum Unwort des Jahres geschafft. Eltern, insbesondere aber Frauen, die ihre Kinder zu Hause erziehen, anstatt einen Krippenplatz in Anspruch zu nehmen, würden mit diesem Ausdruck diffamiert, finden die sprachkritischen Professoren um den Frankfurter Philologen Horst Dieter Schlosser, die alljährlich Unworte küren. Doch ihre Begründung trägt nicht weit: Eltern werden mit dem Begriff Herdprämie nicht deswegen bloßgestellt, weil sie zu Hause bleiben, um ihre Kinder zu erziehen, sondern weil sie sich für diese selbstverständliche und ureigenste Aufgabe vom Staat bezahlen lassen wollen.

Lesen Sie den vollständigen Kommentar hier.

Ich fürchte, das, was nicht weit trägt, ist nicht die Begründung der Sprachforscher, sondern die Meinung von Frau Göbel. Beachten Sie dazu die Lesermeinungen zu ihrem Beitrag.

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Mittwoch, 9. Januar 2008
 
Männerschelte mag man eben?
Pauschalisierende Hetze gegen das "starke Geschlecht" ist gesellschaftspolitisch und pädagogisch kontraproduktiv.
diestandard.at 08.01.2008
Josef Aigner
Josef C. Aigner, Erziehungswissenschafter, Psychoanalytiker und zweifacher Vater, lehrt an der Uni Innsbruck.

Gerhard Amendt hat mit seiner Kritik an Frauenministerin Bures' Werbeaktion, die die Gewalt in der Familie als "reines Männerproblem" darstellt, viel Staub aufgewirbelt: wahrscheinlich nicht nur wegen seiner Thesen, sondern weil das Thema emotional derart brisant ist, dass einem als Mann sowieso geraten wird, besser die Klappe zu halten. Aber auch das ist schon wieder ein Teil des Problems: hier der gewalttätige Mann, und wer Mann ist, gehört zu den "potenziellen Tätern"! Also kusch!

Lesen Sie den vollständigen Kommentar hier.

Ein weiterer treffender Kommentar: Immer dann, wenn in einer Gesellschaft bestimmte Gruppen ausgegrenzt werden, ob aus ethnischen, religiösen Gründen oder wegen ihres Geschlechts, dann bereitet sich der Nährboden für politische Umstürze. Niemand müsste das besser wissen als die Frauen, die nach ihrer eigenen Aussage das unterdrückte Geschlecht waren. Warum streben dann viele von ihnen nicht die Gleichberechtigung, sondern die Vorherrschaft an?

Zwei wichtige Passagen aus dem Kommentar von Josef Aigner seien hier noch wiedergegeben:


Und wenn man weiß, dass Männer, die von klein auf Nähe (auch körperliche) zu kleinen Kindern haben (Körperpflege etc.), in einem statistisch verschwindenden Ausmaß zu Missbrauchstätern werden, dann sieht man, wie fatal die Hetze gegen die "gefährlichen" Männer sein kann: je mehr Männer - wodurch und von wem immer - von kleinen Kindern ferngehalten werden, desto wahrscheinlicher werden die "normalerweise" kaum nachvollziehbaren Fälle von Kindesmissbrauch.

Wir brauchen also eigentlich das Gegenteil von pauschalierender Männerschelte und statt dessen kritische Analysen der zu Gewaltneigung führenden Prozesse des Aufwachsens. Wir brauchen auch besser geförderte Männerzentren und -beratungsstellen, die einen unschätzbaren Dienst gegen männliche Gewaltkulturen leisten - und dennoch immer um ihre Budgets zittern müssen, weil es offenbar 'political' nicht so 'correct' ist, Männerinitiativen zu fördern. Wir brauchen insgesamt eine neue Sensibilität für Fragen der Gewalt, die nicht nur immer auf die Täter-Opfer-Dichotomie setzt, sondern den Ursachen von Gewalt in Familie und Gesellschaft seitens der Wissenschaft und der Politik entgegentritt.

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Samstag, 5. Januar 2008
 
„Gesellschaft darf prügelnde Väter nicht dulden“
Zum Thema Jugendstrafrechts-Verschärfung sprach OZ mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer.
Ostseezeitung 04.01.2008
Reinhard Zweigler

Abschieben kann helfen. Aber ich bin dafür, nicht die Jugendlichen abzuschieben, sondern deren prügelnde Väter. Wir tun viel zu wenig gegen die innerfamiliäre Gewalt, die zumeist von den Vätern ausgeht. Schon heute können prügelnde türkische Väter für sechs Monate aus der elterlichen Wohnung verwiesen werden. Ich finde, an dieser Stelle sollten wir konsequenter sein und diese Männer abschieben. Dies wäre auch ein klares Symbol dafür, dass unsere zivilisierte Gesellschaft prügelnde Väter nicht duldet.

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.

Stimmt, Herr Pfeiffer. Diese Gesellschaft duldet keine prügelnden Väter. Aber sie duldet auch keine prügelnden Mütter. Warum haben Sie das nicht gesagt?

Diese Gesellschaft sollte auch keine einseitige Meinungsmache dulden. Wer schiebt Politiker und Kriminologen ab, die die Fakten missachten und gegen Männer hetzen?


Das Interview mit der Ostseezeitung ist nicht das einzige Zeugnis für Herrn Pfeiffers Einstellung zu Vätern. Lesen Sie auch das Interview, das er Daniel Schulz von der taz gegeben hat.

Richtig konfus wird es dann im SPIEGEL. Ein kurzer Auszug daraus:

Pfeiffer:Wir brauchen die Ganztagsschule, und zwar von der Grundschule bis zum Gymnasium. Und nicht etwa als Kinderbewahranstalt mit angeschlossener Suppenküche, sondern als Einrichtung, die überforderte Eltern entlastet. Der Vormittag dient der Wissensvermittlung. Der Nachmittag sollte unter einem Motto gestaltet werden: Lust auf Leben wecken durch Sport, Musik und soziales Lernen, das gezielt die Integration der jungen Migranten fördert.

SPIEGEL: Klingt sehr idealistisch. Konservative Politiker fordern dagegen, Eltern, die ihren Pflichten nicht nachkommen, das Sorgerecht zu entziehen.

Pfeiffer: Bringt nichts. Die Heime, in die die Kinder dann kommen würden, haben sich schon in der Vergangenheit als untauglich erwiesen.

Wie ist das nun wieder zu verstehen? Wer richtig erkennt, dass Heime sich als untauglich erwiesen haben, kann doch nicht ernsthaft Ganztagsschulen fordern, um "überforderte Eltern zu entlasten". Das ist purer Etikettenschwindel. Was ist eine Ganztagsschule anderes als ein "Tagesheim"? Das Ganze scheint nichts weiter als der übliche Versuch zu sein, die Eltern für "überfordert" und unfähig zu erklären, und die Kinder in die Obhut des Staates zu übergeben. Dazu sollte man sich einmal mit Pfeiffers Hintergrund beschäftigen. Der erklärt Vieles.

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Dienstag, 1. Januar 2008
 
Ein gutes neues Jahr
Der Presseblog wünscht allen Lesern ein gutes, erfolgreiches und gesundes neues Jahr.

Beginnen Sie das Jahr besinnlich:
Hören Sie Reinhard Mey zu und lassen Sie den Text auf sich wirken.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Seid wachsam!

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Sonntag, 2. Dezember 2007
 
Schluss mit Feminismus!
n-tv 01.12.2007

Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat ein Ende feministischer Experimente in Deutschland gefordert. Bei einer Konferenz der Paneuropa-Union Bayern unter dem Titel "Die Familie - Leistungsträger und Zukunft Europas" erneuerte der Bischof seine Kritik am geplanten Ausbau von Kinderkrippen.

Er verlangte eine familienfreundliche Arbeitspolitik anstelle einer arbeitsfreundlichen Familienpolitik. "Nach Jahren feministischer Experimente brauchen wir eine grundlegende Neuorientierung unserer Gesellschaft." Die Linke-Politikerin Christa Müller sagte, Familien würden vom Staat finanziell ausgebeutet. Sie forderte soziale Gerechtigkeit durch die Einführung eines "Erziehungsgehalts".

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Stefan Bohlig Die unheimliche Einigkeit von Mixa und Müller aus der Welt vom 02.12.2007.

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Samstag, 1. Dezember 2007
 
Die Folgen von Scheidung
Zusammenfassung verschiedener Studien der aktuellen Scheidungsforschung
Verein für christliche Ehe- und Familienarbeit e.V. 12/2004

Als Beratungsstelle für Ehepaare in Krisensituationen bewegt es uns, wie wenig informiert mündige Bürger über die gravierenden Folgen von Ehescheidung für betroffene Erwachsene und Kinder sind. Blauäugig redet man von einer in Erwägung gezogenen Scheidung ohne die hohen finanziellen, emotionalen, gesundheitlichen und sozialen Kosten zu bedenken, die damit unweigerlich auf jeden Betroffenen zukommen. Auch die Politik scheint die Tendenz zur Scheidung – wenn man die Gesetze ansieht – eher zu befürworten. Die Kosten, die jede Scheidung unserer Wirtschaft und Gesellschaft zufügt, wurden bisher offensichtlich übersehen. Um scheidungswillige Paare zu informieren, haben wir unter www.cef-ev.de „Die Folgen von Scheidung“ zusammen gestellt. In dieser Zusammenfassung aktueller Studien möchten wir den geschätzten Lesern die erschreckende Bilanz der seit den 60er Jahren kontinuierlich ausgehebelten Scheidungsgesetze präsentieren – zur politischen Argumentation wie auch als Warnung zum eigenen Gebrauch.

Lesen Sie den vollständigen Aufsatz hier.

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Donnerstag, 29. November 2007
 
Gewalt ist nicht nur männlich
Gewalt gegen Kinder in der Familie liegt nicht nur bei den Vätern. Die Mütter verfügen ebenso über ein großes Gewaltpotenzial und üben es auch aus, sagen Psychologen.
Salzburger Nachrichten 28.11.2007
Berthold Schmid

Das Gewaltpotenzial gegen Kinder in den Familien liegt nicht nur bei den Vätern oder Stiefvätern, sondern zu gleichen Teilen auch bei den Müttern. Das sagen Psychologen nach den jüngst bekannt gewordenen Misshandlungsfällen in Österreich. Die Antwort, warum Eltern und Elternteile häufig zu Gewalt gegenüber ihren Kindern greifen, ist für die Experten klar zu beantworten. Sie nennen es schlicht Überforderung. In Stresssituationen üben sie seelische oder körperliche Gewalt aus, in der Hoffnung, Probleme damit zu lösen.

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.

Reinhard Haller, Gerichtsgutachter aus Oberösterreich spricht eine Erkenntnis aus, die auch unseren Familienrichtern gut zu Gesicht stünde: „Es wäre gut, wenn das regelhafte Praktizieren, die Kinder gehören zur Mutter, in solchen Fällen hinterfragt und geprüft wird. Es können auch die Väter die besseren Mütter sein.“

Danke, Herr Haller!

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Montag, 26. November 2007
 
"Dann geh' doch zu Aldi"
stern 47/2007
Doris Schneyink

Offiziell geben sich viele Firmen familienfreundlich. Tatsächlich machen sie jungen Müttern, die Teilzeit arbeiten wollen, das Leben schwer: Sie werden degradiert und mit Abfindungen herausgedrängt. Drei Fälle aus der Welt der Banken.

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.

Eine Autorin, die kein Blatt vor den Mund nimmt und die Dinge beim Namen nennt. Wenn da nicht ... die Tatsache wäre, dass sie wieder einmal nur die Frauen als Opfer sieht. Warum hat sie keinen Mann interviewt? Es gibt genug Fälle von Männern, die wegen einer schweren Krankheit oder gar des Unfalltodes der Frau ihre Kinder alleine versorgen. Und auch die haben die gleichen Probleme wie Frauen.

Was Doris Schneyink anspricht, ist keine Frage des Geschlechtes, sondern ein grundlegendes Problem unserer kinderfeindlichen Gesellschaft. Und am Ende steht der große Katzenjammer darüber, dass in Deutschland immer weniger Kinder geboren werden. So lange wir nicht bereit sind, die tatsächlichen Ursachen anzugehen, wird sich daran auch nichts ändern.

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