Dienstag, 5. Februar 2008
 
Angst vorm Amt
Kathrin Gottwald über die Scheu, Behörden um Hilfe bei der Erziehung zu bitten
Märkische Allgemeine 05.02.2008
Kathrin Gottwald

Obwohl es heute keine Schande mehr ist, zuzugeben, dass man mit der Kindererziehung überfordert ist, wenden sich viele Familien lieber nicht an die Behörden. Sie haben Angst vorm Amt. Vor dem Jugendamt, das fatalerweise nicht nur Hilfe anbieten, sondern auch Kinder wegnehmen kann.

Lesen Sie den vollständigen Kommentar hier.

... und wie wir gerade erst im Schwarzwald gesehen haben, ist es nicht einmal erforderlich, mit der Erziehung überfordert zu sein, um seine Kinder zu verlieren. Es reicht aus, mit seiner Meinung oder seinen Handlungen den Unmut des Jugendamtes zu erregen.

Das aber kann in einigen Landkreisen bereits dadurch geschehen, dass man dem falschen Geschlecht angehört. Dort hat ein Vater, dem vom Gericht das Sorgerecht übertragen wird, seine Kinder virtuell bereits in der Minute der Übertragung verloren:
  • Gewährt er der Mutter keinen Umgang mit den Kindern, erhält er das Etikett "nicht beziehungstolerant" mit der Folge, dass das Sorgerecht abgeändert und auf die Mutter übertagen wird.
  • Fördert er aber als verantwortungsvoller Vater den Kontakt der Kinder mit ihrer Mutter, dann genügt es, dass diese die Kinder nach dem Umgang nicht mehr herausgibt, um auf diese Weise das Sorgerecht doch noch zu erzwingen.
Sie glauben, so etwas gibt es nicht? Weit gefehlt! Das hat es in Deutschland bereits mehrfach gegeben, und es wiederholt sich bis heute. Es funktioniert allerdings nur in einer Richtung. Wenn man in der Schilderung die Wörter "Vater" und "Mutter" vertauscht, ist die ganze Geschichte Makulatur.

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