Mittwoch, 30. Januar 2008
 
17-Jährige tötet Neugeborenes und versteckt es unterm Bett
Sie war überfordert, hat die Schwangerschaft verheimlicht, das Kind alleine zur Welt gebracht - und anschließend getötet. 23 Tage versteckte eine junge Frau aus Lüneburg die Leiche ihres Neugeborenen unter ihrem Bett. Nun entdeckte ihre Mutter den Säugling beim Aufräumen.
SPIEGEL Online 29.01.2008
han/dpa/AP

Die Mutter der 17-Jährigen fand die Leiche des Säuglings gestern Nachmittag in einer Plastiktüte und verständigte die Polizei. Eine Obduktion habe ergeben, dass das Baby erdrosselt oder erstickt worden sei, teilte die Staatsanwaltschaft Lüneburg mit. Die 17-Jährige habe eingeräumt, das Kind nach seiner Geburt am 5. Januar mit einer Decke erstickt zu haben und sei vorläufig festgenommen worden. Sie habe das Kind Anfang Januar allein zur Welt gebracht und es kurze Zeit später getötet. "Es hat nicht lange gelebt, es ist noch am Tag der Geburt ums Leben gekommen", sagte der Lüneburger Oberstaatsanwalt Manfred Warnecke.

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Doch selbst in diesem Falle hätte die geforderte schärfere Überwachung nichts genutzt:
Mitarbeiter der Stadt hätten aus einem Gespräch mit einem Familienmitglied von der Schwangerschaft gewusst. Es habe für sie aber keinen Anlass gegeben, "weitergehenden Unterstützungsbedarf" zu vermuten.

Wenn unsere Jugendämter so unfehlbar wären, wie sie vorgeben, dann hätten sie auch in diesem Falle richtig reagiert. Doch leider bleibt es bei der Feststellung, dass alle Kinder, die im vergangenen Jahr zu Schaden oder sogar zu Tode gekommen sind, aus Familien stammten, die den Ämtern bereits bekannt waren. Doch die haben falsch (oder gar nicht) reagiert. Es gehört eine gehörige Portion Willkür dazu, ausgerechnet diesen Leuten weitere Machtbefugnisse zu übertragen, ohne gleichzeitig eine wirksame Kontrollinstanz einzusetzen.

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