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Dienstag, 15. Juni 2010
 
Der entsorgte Vater
Weil Dominiks Mutter nicht will, dass ihr Sohn seinen Vater sieht, wächst der sechs Jahre alte Junge ohne ihn auf. Vielen Kindern in Deutschland geht es so wie ihm - die Justizministerin muss nun handeln.
FAZ.net 15.06.2010
Katrin Hummel

Bode ist hilflos, wütend und verzweifelt darüber, dass die Mutter seines eigenen Kindes zu solchen Mitteln greift. Doch er kann nichts dagegen tun. Das Sorgerecht für seinen Sohn hat er nicht, da er nicht verheiratet war und Prinz seinem Antrag niemals zugestimmt hätte. Die Zustimmung der Mutter nämlich ist bei unverheirateten Paaren nötig, wenn die Eltern das Sorgerecht gemeinsam ausüben wollen. Ist sie dazu nicht bereit, ist der unverheiratete Vater ein bloßer „Erzeuger“ - und darauf angewiesen, dass die Mutter ihm, wie es das geltende Umgangsrecht vorsieht, gestattet, sein Kind zu sehen. Wenn sie das nicht tut, bleibt ihm lediglich, sein Recht vor Gericht einzuklagen.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat vor kurzem entschieden, dass diese Benachteiligung bei der Vergabe des Sorgerechts eine Diskriminierung lediger Väter darstellt, und die deutsche Regierung aufgefordert, das Sorgerecht zu reformieren. Das Justizministerium hat daraufhin gesetzgeberische Änderungen angekündigt, die es ledigen Vätern künftig im Einzelfall ermöglichen könnten, das Sorgerecht gemeinsam mit der Mutter auch gegen deren Willen auszuüben. Ein automatisches gemeinsames Sorgerecht von der Geburt des Kindes an für ledige Väter komme aber nicht in Betracht. Eine interne Umfrage des Bundesjustizministeriums bei mehr als 500 Rechtsanwälten und Jugendämtern hat indessen ergeben, dass achtzig bis neunzig Prozent der Mütter, die die gemeinsame Sorge ablehnen, dafür Gründe anführen, die sich nicht am Kindeswohl, sondern an ihrem eigenen Wohl orientieren: „Sie möchten allein entscheiden oder nichts mehr mit dem Vater zu tun haben.“ Die vom Ministerium befragten Rechtsanwälte hielten die Motive der Mütter sogar nur sehr selten für plausibel.

Lesen Sie den vollständigen Bericht hier.

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Das Jugendamt beschäftigt erneut das Europäische Parlament
Der Europaabgeordnete Tomasz Poreba hat sich in einem Brief an die Vorsitzende des Petitionsausschusses, Frau Erminia Mazzoni, gewendet, und sie um vorrangige Behandlung der Beschwerden über deutsche und österreichische Jugendämter gebeten.

Lesen sie seinen Brief hier.

Hintergrund: Bereits in den Jahren 2007 bis 2009 hat der Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments hunderte von Beschwerden über deutsche Jugendämter erhalten. Nach eingehender Untersuchung befand der Ausschuss, dass Jugendämter in der Tat wiederholt Menschenrechtsverletzungen begangen haben, die in einer Vielzahl von Fällen von den Familiengerichten nicht abgestellt worden seien. Der Ausschuss verlieh seiner Erwartung Ausdruck, die Bundes- und Landesbehörden sollten alles daran setzen, die bereits begangenen Verletzungen abzustellen und künftige Wiederholungen zu verhindern.

Die deutschen Stellen haben sich bis heute geweigert, dieser Empfehlung nachzukommen. Das BMAAM hat sogar behauptet, die betreffenden Petitionen nicht zu kennen.

Doch dies ist nicht wahr.

Die Mehrzahl der Petenten hat sich an das Europäische Parlament gewendet, weil die deutschen Behörden sich geweigert haben, ihre Eingaben zur Kenntnis nehmen. Den Hilfesuchenden wurde lediglich mitgeteilt, Frau von der Leyen habe dafür keine Zeit.

(Immerhin spricht selbst das Ministerium hier von "hunderten Briefen" täglich! Man vergleiche das mit der später erteilten Auskunft, dort seien nur sechs Petitionen bekannt. Sollten alle anderen Briefe Werbesendungen für Kaschmirpullis, Kleider und Seidenstrümpfe gewesen sein?)

Fazit: Wer seine Post nicht liest, kann später ruhigen Gewissens behaupten, von nichts gewusst zu haben. Es wäre interessant, herauszufinden, was mit Eltern passiert, die sich auf diese ministerielle Vorgehensweise berufen.

Lesen Sie die Folgemeldung hier

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That's why the Lady is a Tramp
Was ist da bloß schiefgelaufen? Es gab mal die tolle Idee des Feminismus, dann wurde daraus Girlpower, dann Narzissmus. Die Frauenbewegung des beginnenden 21. Jahrhunderts ist der Femizissmus.
Süddeutsche Zeitung Magazin
Charlotte Raven
Charlotte Raven, 40, Journalistin und Kolumnistin der englischen Zeitung The Guardian, war schon Anfang der Neunzigerjahre Frauenbeauftragte des Studentenverbands der Universität von Manchester.

Die Überzeugung vieler Frauen, sie seien etwas Besonderes, und alles, was sie sich wünschten, stehe ihnen natürlich auch zu, hat sich im gleichen Umfang aufgeblasen wie die zwei berühmtesten Argumente der Katie Price.

Wie es so weit kommen konnte? Feministinnen geben gern männlichen Sexisten die Schuld – das ist einfach, aber unfair. In Wahrheit müssen wir Frauen die Schuld ausschließlich bei uns selbst suchen. Während Frauen wie Price unermüdlich ihre Botschaft unters Volk brachten, sind die Feministinnen leichtsinnig und unseriös geworden und dem Sendungsbewusstsein einer Katie Price, die Narzissmus als Lebensentwurf predigt, kaum gewachsen. In einer Umfrage unter tausend britischen Mädchen gaben sechzig Prozent an, »Topmodel« sei ihr bevorzugtes Karriereziel, 25 Prozent konnten sich vorstellen, Stripperin zu werden – für Deutschland gibt es ähnliche Zahlen.

Die modernen Mädchen sind nicht passiv, sie formen sich selbst. Überzeugt vom Mythos der »Selbsterfindung«, wähnt sich die Frau von heute im Glauben, ihr Leben von der Wiege bis zum heutigen Tag im Griff zu haben. Sie hat kein Weltbild, nur das Verlangen, ihren Willen durchzusetzen. Sie weiß nicht, was sie tut, aber sie tut es ohne Wenn und Aber.

Lesen Sie den vollständigen Bericht hier.

Wohin das in letzter Konsequenz führt, können Sie hier lesen.

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