Sonntag, 17. Juni 2007
 
Jaja, sie hat ihre Verdienste - aber welche?
Auch in ihrem neuen Buch gibt Alice Schwarzer die schlicht denkende Übermutter
Berliner Zeitung 16. 06. 2007
Katharina Rutschky

Alice Schwarzer, Jahrgang 1942, hat die lange Nachkriegszeit ebenso miterlebt wie 68, zeigt aber in ihrem neuen Buch nicht die geringste Lust, die westdeutsche Frauenbewegung aufrichtig zu bilanzieren und vor allem ihre eigene Rolle seit 1971 halbwegs plausibel und interessant darzustellen. Von keines Gedanken Blässe angekränkelt, präsentiert sich Schwarzer in ihrer neuen Meinungsübersicht - wie nun ja schon seit Jahren im Fernsehen - als die schlicht denkende Übermutter deutscher Frauen und ziemlich autoritäre Sachwalterin von deren Interessen, Fehlern und Pflichten. Sie hat immer alles richtig gemacht, Probleme todsicher früher erkannt als alle anderen, hatte das Beste der Frauen stets im Sinn, auch wenn die ihr nicht alle und nicht immer folgen wollten. Worüber sich die Übermutter nur wundern kann, weil ihre Einsichten ja selbstverständlich, alle Einwände und Bedenken dissidenter Frauen hingegen bestenfalls falsch sind - öfter aber auf patriarchalische Komplizenschaft schließen lassen.

Vollständige Nachricht siehe hier.
Dazu siehe auch die Geschichte von David Reimer.

Eine schonungslose Abrechnung mit einer uneinsichtigen Alt-68erin ... geschrieben von einer Frau!

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