Donnerstag, 5. Juli 2007
 
TV-Kritik: Kampf ums Kind
Warum Prügelväter nach der Trennung bevorzugt werden
SWR 04. 06. 2007
Thomas Dauser
Es geht um die so genannte häusliche Gewalt. Konkret geht es um die Frage: Was passiert, wenn sich geprügelte Ehefrauen mit den Kindern in Sicherheit bringen? Wer bekommt dann, in der Regel, das Sorgerecht? Die flüchtende Frau oder der prügelnde Vater? Thomas Dauser mit erschreckenden Antworten.

Text des Beitrages siehe hier.

Kommentar von gefra:

Ein Film aus der Reihe "Berichte, die die Welt nicht braucht". Dem Autor sind weder der Unterschied zwischen Sorge- und Umgangsrecht noch die einschlägigen Statistiken bekannt. Häusliche Gewalt geht nun einmal ebenso häufig von Frauen aus wie von Männern.

Doch die Auswahl der "Experten" zeigt ja, dass es dem Autoren nicht um Ausgewogenheit geht. Beide haben sich durch ihre tendenziösen Aussagen bereits lange vor dieser Sendung einen Namen gemacht. Dabei äußert sich Prof. Salgo in diesem Beitrag noch erstaunlich neutral. In der Tat ist es nicht gut, wenn Alles über einen Leisten gebrochen wird. Ergo: Man kann nicht pauschal behaupten, dass immer die Väter die Übeltäter sind. Aber diese Schlussfolgerung zieht Salgo nicht mehr. Das passt nicht in sein Weltbild.

Dezent der Hinweis, dass die Mutter trotz eines Gerichtsbeschlusses zum Umgangsrecht mit dem Kleinsten "untergetaucht" ist. Das nennt man "Kindesentziehung" und ist nach deutschem Recht eine Straftat. Bestraft werden hierfür allerdings nur Männer. Das steht nicht im Gesetz, sondern in der Rechtsprechungspraxis der Familiengerichte.

Zum Schluss stellt sich heraus, dass der gesamte Beitrag - wie Shakespeare sagen würde - "Viel Lärm um nichts" war. Natürlich hat auch diese Mutter trotz ihrer Handlungen das Sorgerecht zurück erhalten. Etwas anderes war auch gar nicht zu erwarten. Und damit wird im letzten Satz auch die Darstellung von Frau Prof. Kavemann als unwahr entlarvt, dass "geprügelte und missbrauchte" Frauen ihre Kinder verlieren.

Die wirklich spannende Frage - ob und in welchem Umfang der Vater inzwischen tatsächlich Umgang mit seinen Kindern hat - bleibt hingegen unbeantwortet.

Fazit: Ein wirklich besorgniserregender Beitrag, weil er von einer sachlichen Diskussion ablenkt und die öffentliche Meinung weiter verhärtet. Wohin solche Brunnenvergiftung führt, lesen Sie hier.

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Immer wieder erstaunlich, wie sich diese Schieflage in mancherlei Hirnen festgesetzt hat.

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