Donnerstag, 29. November 2007
 
"Eine immerzu blutende Wunde"
Jedes Jahr trennen sich etwa 150.000 Paare mit minderjährigen Kindern. Bricht der Kontakt zum Nachwuchs ab, kann die Gesundheit der Eltern erheblich leiden.
Süddeutsche.de 28.11.2007
Werner Bartens

Im Jahr 2005 wurden in Deutschland mehr als 200.000 Ehen geschieden, 2006 waren es etwa 190.000. Etwa 150.000 minderjährige Kinder sind von diesen Trennungen betroffen. Welche Folgen das für Kinder und Eltern haben kann, ist bisher kaum untersucht worden.

Besonders wenig berücksichtigt wurde von der Forschung, wie sich kompletter Kontaktentzug auf die Eltern und Kinder auswirkt, die sich nicht mehr sehen. Die Psychologin Esther Katona von der Universität Freiburg hat nun in einer umfangreichen Arbeit analysiert, wie es den Vätern und Müttern geht, die von ihren Kindern getrennt sind.

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.

Das also sagen Fachleute zu den Folgen von Kindesentziehung und Umgangsboykott. Frau Katona ist weder die erste noch die einzige Forscherin auf diesem Gebiet. Doch wenn die Entziehung von dem Jugendamt begangen wird, hat die Staatsanwaltschaft ihre eigene Meinung dazu: "Der Anzeigeerstatter kann nicht geltend machen, dass er und die Geschwister des Entziehungsopfers durch die Entziehung kausal in ihrer Gesundheit geschädigt wurden." Ein weiterer Beweis dafür, dass in Deutschland mit zweierlei Maß gemessen und das Jugendamt stets von allen Vorwürfen befreit wird (siehe auch hier).

Die Menschenrechtsverletzungen durch die Jugendämter haben Deutschland ins Zentrum der internationalen Öffentlichkeit gerückt. Nun wird es Zeit, auch über eine Entschädigung der Opfer nachzudenken. Oder muss auch dieser Schritt, der in einem Rechtsstaat eigentlich selbstverständlich sein sollte, erst von außen an uns herangetragen werden?

... comment