Freitag, 23. November 2007
 
Siebenfache Mutter nach Verbrühungstod ihres Kindes vor Gericht
Frankfurter Neue Presse 21.11.2007
dpa

Gut vier Jahre nach dem Tod ihres dreijährigen Sohnes steht eine siebenfache Mutter wegen Körperverletzung und Misshandlung vor Gericht. Das Kind soll im Mai 2003 schwer verbrüht worden sein. Aus Angst vor dem Jugendamt hatte die Mutter keinen Arzt gerufen, sondern den Sohn mit «Hausmitteln» behandelt. Das Kind starb elf Tage später. Laut Anklage hätte es gerettet werden können, wenn die Frau ihren Sohn gleich zum Arzt gebracht hätte. Die 36-Jährige hatte ausgesagt, sie habe keine Hilfe geholt, weil ihr Mann im Gefängnis sitze und sie Angst gehabt habe, das Jugendamt würde ihr die Kinder wegnehmen.

Zur Meldung

Nun ist es gerichtskundig. Mindestens ein Kind ist in Deutschland aus Angst vor dem Jugendamt gestorben. Da es inzwischen kaum noch jemand glaubt: Das ist die Behörde, die nach ihrem gesetzlichen Auftrag das Wohl der Kinder im Blick haben sollte. In der Realität verbreitet diese Behörde längst soviel Angst und Schrecken, dass Eltern sogar den Gang zum Arzt fürchten. Ist es das, was Sie wollen, Frau von der Leyen?

Wenn künftig die Eingriffsschwelle des Jugendamtes weiter herabgesetzt und vor allem die Nachweispflicht für das elterliche Versagen abgeschafft wird, wird die Angst vor dem Jugendamt wohl weiteren ansteigen. Und diese Angst wird zwangsläufig - das ist in allen Überwachungsstaaten so - zu weiteren Unterlassungen seitens der Eltern führen. Ist es das, was Sie wollen, Frau Zypries?

Ist es das, was wir Eltern wollen?

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Mittwoch, 21. November 2007
 
Abgemagerte Fünfjährige stirbt in Klinik
In Schwerin ist ein stark unterernährtes Mädchen in ein Krankenhaus eingeliefert worden und kurz darauf gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Eltern, die das Kind möglicherweise vernachlässigt haben. Ihr Vermieter erhebt Vorwürfe gegen das Jugendamt.
Spiegel Online 21.11.2007
ffr/AFP/dpa/AP

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 26-jährigen Vater und die 23-jährige Mutter wegen des Verdachts, ihre Tochter durch Unterlassen getötet zu haben. Der Vater hatte gestern Abend einen Notarzt alarmiert, der das offenbar völlig ausgehungerte Mädchen ins Krankenhaus einwies. Dort starb es kurz nach der Einlieferung. "Ich war sehr erschrocken, dass es so etwas geben kann", sagte ein Klinik-Sprecher über den Zustand des Kindes.

...

Es gibt erste Hinweise, dass das Jugendamt über eine mögliche Vernachlässigung in der Familie informiert war. Nach Angaben des Vermieters hatte sich das Jugendamt vor etwa zwei Wochen an ihn gewandt, um einem entsprechenden anonymen Hinweis nachzugehen. Ein Mitarbeiter der Behörde habe die Familie besucht, aber keine Auffälligkeiten festgestellt. Das Schweriner Jugendamt gab zunächst keine Stellungnahme ab.

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.
Folgemeldung siehe hier.

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Sonntag, 18. November 2007
 
Aktueller Begriff: Kindesvernachlässigung
Deutscher Bundestag - Wissenschaftliche Dienste
13.11.2007

Begriffsbestimung
In Anlehnung an die Definition des Kinderschutzbundes liegt Vernachlässigung dann vor, wenn die sorgeverantwortlichen Personen - bewusst oder unbewusst - die notwendige Versorgung und Fürsorge des Kindes andauernd oder wiederholt unterlassen. Die Lebensrealität vernachlässigter Kinder ist von chronischer Unterernährung, unzulänglicher Bekleidung, fehlender Gesundheitsversorgung, unbehandelten Krankheiten und gesteigerten Unfallgefahren geprägt. Auch im emotionalen Bereich kommt es aufgrund eines nicht hinreichenden oder ständig wechselnden Beziehungsangebotes zu erheblichen Beeinträchtigungen. Im Unterschied zu körperlichen Kindesmisshandlungen zeichnet sich Vernachlässigung in der Regel durch einen schleichenden Verlauf aus, bei dem sich Beeinträchtigungen der kindlichen Entwicklung erst allmählich zeigen.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier.

Ein exzellenter Beitrag, der eine umfassende Definition des Begriffs "Vernachlässigung" enthält. Der Beitrag enthält eine Tabelle der Formen der Vernachlässigung und Hinweise zu Hintergründen und Hilfe, der rechtlichen Lage und politischen Maßnahmen.

Ein Muss für jeden Jugendamtsmitarbeiter, eine unersetzliche Hilfe für alle Betroffenen.


Hinweis: Die Analysen der wissenschaftlichen Dienste des Bundestags enthalten zahlreiche weitere interessante Beiträge.

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Freitag, 16. November 2007
 
Verein SKIFAS wird aufgelöst
SKIFAS Webseite

Seit 11 Jahren berät SKIFAS bei falschen sexuellen Missbrauchsverdächtigungen. Die Nachfrage nach Hilfe und Beratungsgesprächen ist unverändert hoch und bedeutet eine erhebliche Arbeitsbelastung für die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins. Der Vorstand von SKIFAS kann diese Arbeit nicht länger leisten und hat schon vor einiger Zeit beschlossen sich aus der Vereins- und Beratungsarbeit zurück zu ziehen. Da auf der letzten Mitgliederversammlung des Vereins SKIFAS kein neuer Vorstand gewählt wurde, wird der Verein zum Jahreswechsel aufgelöst. Eine persönliche oder telefonische Beratung bieten wir ab sofort NICHT mehr an. Emails können nur in Ausnahmefällen beantwortet werden.

Vielen Dank für die langjährige Unterstützung!

Ein herber Verlust, denn der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs führt fast immer zum sofortigen Verlust des Kindes bzw. der Kinder. Wie die Wormser Prozesse und auch der Fall "Amelie" gezeigt haben, sind die Auswirkungen der Strafprozesse, die auf einen solchen Vorwurf unweigerlich folgen, dramatisch und nicht mehr zu beheben, auch wenn sich später die Unschuld des vermeintlichen "Täters" herausstellt. Zurück bleiben vernichtete Existenzen und zerstörte Familien, die nicht mehr zu kitten sind.

Als Entschädigung für eine zu Unrecht verbüßte Haftstrafe zahlt der Staat pauschal die phantastische Summe von 11 € pro Tag. Das ist sehr befremdlich, denn andererseits werden Geldstrafen oft in Tagessätzen berechnet, richten sich also nach dem Einkommen des Verurteilten.

Immaterielle Schäden, wie z.B. Verlust der Familie, Depressionen etc., sind in dem Betrag von 11 € bereits enthalten. Doch diese 11 € werden nicht einmal in voller Höhe ausbezahlt, denn davon werden auch noch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung abgezogen. Und die Entschädigung für Vermögensschäden lässt, wenn sie denn überhaupt ausgezahlt wird, so lange wie möglich auf sich warten. Was ist das für ein Staat, der die Existenz seiner Bürger derart zerstört?

Wer diese Berichte gelesen hat, weiß wie wichtig die Arbeit von Vereinen wie SKIFAS ist. Ein wichtiger Ansprechpartner für Betroffene des "Missbrauchs mit dem Missbrauch" existiert nicht mehr.

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Pädophiler macht Sozialstunden im Kindergarten
Spiegel Online 14.11.2007
hei/dpa/AP

Einen verurteilten Kinderschänder schickte die Staatsanwaltschaft in einen Kindergarten im niedersächsischen Melle. Dort befriedigte sich der 41-Jährige offenbar erneut vor kleinen Kindern, das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Der Mann war Anfang des Jahres wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt worden. Da er nicht zahlen konnte, sollte er stattdessen 720 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten. Anscheinend hatte sich der Arbeitslose ganz gezielt einen Einsatzort mit Kontakt zu Kindern ausgesucht.

Lesen Sie die vollständige Meldung hier.

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Mittwoch, 14. November 2007
 
Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein
Der Westen 14.11.2007
(dpa)

Nach dem Tod des drei Monate alten André im Juni in Iserlohn hat die Staatsanwaltschaft Hagen ihre Ermittlungen wegen Tötungsverdachts eingestellt.
Ein hinreichender Tatverdacht sei nicht zu begründen, teilte die Behörde am Dienstag mit. Der Säugling habe an einer Infektion gelitten, die bei Kindern schnell Flüssigkeitsmangel hervorrufen könne. Die erste Diagnose, die den Tod auf Mangelernährung zurückgeführt hatte, wurde fallengelassen. Die Behörde hatte gegen die Mutter, ihren Lebensgefährten und gegen Mitarbeiter des Jugendamtes der Stadt Iserlohn (Märkischer Kreis) ermittelt.

Vollständige Nachricht siehe hier.

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Freitag, 9. November 2007
 
Die unbekannten Täterinnen
Sexueller Missbrauch an Jungen
3sat Kulturzeit
Tilmann Billing

Wenn es um sexuellen Missbrauch geht, erscheinen Frauen immer als Opfer männlicher Aggression. Tatsächlich missbrauchen erschreckend viele Mütter und andere enge Vertraute kleine Jungen. Zahlreiche Studien zeigen: Der Anteil weiblicher Täterinnen liegt bei 20 bis 35 Prozent. Insgesamt werden demnach bis zu 1,4 Millionen männliche Deutsche als Kinder von einer Frau sexuell missbraucht. Für die meisten Psychologen und Sozialarbeiter ist das Thema ein genauso großes Tabu wie für den Laien auf der Straße.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier.
Das Video können Sie hier abspielen.

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Samstag, 3. November 2007
 
Die vergessenen Kinder
Schweriner Volkszeitung 02.11.2007
Simone Herbst

Sie lebten im Müll und liegen seit fünf Tagen schwerverletzt im Krankenhaus: Ein dreijähriger Junge und ein siebenjähriges Mädchen aus Grabow hatten sich beim Spielen mit heißem Wasser verbrüht. Jetzt steht die Mutter im Fokus von Kripo und Jugendamt - wegen Körperverletzung und Verwahrlosung.

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Wie starb der kleine Kevin?
STERN.de 01.11.2007
AP

Er starb qualvoll, wurde tot im Kühlschrank gefunden. Doch der kleine Kevin aus Bremen soll an einer Knochenerkrankung gestorben sein. So lautet zumindest die Verteidigung von Bernd K., Ziehvater des toten Kindes. Ein Mediziner sagte nun vor Gericht aus, was er von dieser These hält.

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Samstag, 20. Oktober 2007
 
Kindesmisshandlung: "Werk der Zerstörung"
science.orf.at

Wer selbst misshandelt wurde, greift auch als Jugendlicher und Erwachsener häufig zu Gewalt als Mittel der Problemlösung. Dieser Zusammenhang wurde erst jüngst wieder durch Studien in den USA belegt und gilt auch für Österreich, wie der Jugendpsychiater Ernst Berger im Gespräch mit science.ORF.at bestätigt.

Lesen Sie die vollständige Nachricht hier.

Besinders hervorgehoben werden muss in diesem Zusammenhang die psychische Gewalt. Wissenschaftler sind sich darüber einig, dass sie gerade bei Kindern ebenso schreckliche und dauerhafte Wirkungen hinterlässt wie körperliche Misshandlungen.

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