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Freitag, 10. August 2007
 
Prekariat? Hier werden Sie geholfen!
Eine fünfköpfige Familie und kein Geld, dafür totale Hilflosigkeit: Wie macht man den Kühlschrank sauber? Wie kauft man ein? Eine ARD-Reportage über die Sorgen einer armen Familie zeigt, dass es sich prekär durchaus leben lässt: Es gibt ja Sozialarbeiter.
SPIEGEL ONLINE 09. 08. 2007
Henryk M. Broder

Draußen vor der Tür wartet nicht nur das Sozialamt mit einer Fülle von hilfsbereiten Mitarbeitern, da ist auch eine Gesellschaft, in der die Idee von "Verantwortung" durch Begriffe wie "Maßnahmen" und "Fürsorge" ersetzt wurde. Eine Gesellschaft, in der die Vorstellung, dass Wohlstand etwas mit Arbeit und Leistung zu tun hat, als reaktionär und "sozial unverträglich" gilt. Und wer es wagt, die Frage zu stellen, ob für die Aufzucht von Kindern nicht vor allem die Eltern zuständig und verantwortlich sind, der wird sofort mit einer Einladung zu einem therapeutischen Gespräch bei Ursula von der Leyen abgestraft.

Vollständige Nachricht siehe hier.

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Macht Macht schön?
Hamburger Abendblatt 26. 07. 2007
Irene Jung

Das Abendkleid ist von der Berliner Designerin Anna von Griesheim, die auch andere Polit-Prominente einkleidet. Aber Ursula von der Leyen (48) zeigte bei einem Modeshooting für die Zeitschrift "Frau im Spiegel" gern auch Modelle anderer Designer. "Gut gelaunt schlüpft sie bei nahezu 38 Grad in Kaschmirpullis, Kleider und Seidenstrümpfe", heißt es im Text dazu.

Vollständige Nachricht siehe hier.

Warum nur beschleicht einen beim Lesen dieser Nachricht ein ungutes Gefühl? Weil Frau von der Leyen sich so bitter beklagt, ihr Ministeramt lasse ihr keine Zeit für ihre Familie? Weil im Gegensatz zu ihr jeder Briefträger eine Genehmigung für eine Nebentätigkeit braucht? Oder weil rat- und hilfesuchende Eltern vom Familienministerium mit dem Textbaustein abgespeist werden, die vielfältigen Verpflichtungen der Ministerin ließen ihr keine Zeit für Einzelfälle?

Allerdings sind viele gleich gelagerte Einzelfälle ein deutlicher Hinweis auf ein grundsätzliches Problem. Der Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments hat das erkannt. In Deutschland scheinen Kinder allerdings noch nach Kaschmirpullovern zu rangieren ...

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Mutter Kampuschs verzweifelte Jahre des Wartens
Vor knapp einem Jahr gelang der heute 19-jährigen Natascha Kampusch die Flucht aus dem Kellerverlies, in dem sie acht Jahre lang gefangen gehalten wurde. Ihr Mutter hat über diese Zeit ein Buch geschrieben: "Verzweifelte Jahre". Ihre Tochter schlich sich inkognito zur Buch-Vorstellung.
WELT ONLINE 07. 08. 2007

Knapp ein Jahr nach der Flucht von Natascha Kampusch aus dem Verlies ihres Entführers hat Nataschas Mutter ein Buch über ihr Leben ohne die Tochter veröffentlicht. Sie werde von Eltern vermisster Kinder immer wieder um Rat gefragt, wie sie die acht Jahre Ungewissheit durchgestanden habe, sagte Brigitta Sirny-Kampusch. Das Buch „Verzweifelte Jahre“ habe sie ihrer Tochter gewidmet. Im März 1998 war die damals Zehnjährige auf dem Schulweg verschleppt und bis Ende August 2006 von ihrem Kidnapper in einem Versteck unter der Garage gefangen gehalten worden.

Vollständige Nachricht siehe hier.

Mutter Kampusch wird gefeiert. Die ganze Welt hat Mitleid mit der Frau, die acht Jahre lang um ihre Tochter gekämpft hat.
Aber was ist eigentlich mit den Eltern, denen ihre Kinder vom Jugendamt genommen wurden? Was ist mit den Großeltern, die ihre Enkel nicht sehen dürfen? Kein Hahn kräht nach ihnen. Berichterstattung ist nicht opportun. Opfer staatlicher Willkür sind keine "Vorzeigeopfer". Lesen Sie nach bei Familie Haase und vielen anderen.

Wer schreibt ein Buch über diese Opfer?

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